A

  • Ablagerungen (Verharzung, Oxidation)
    Rückstände, die durch Alterung von Schmierstoffen entstehen. Können Leitungen, Dosierelemente oder Lager blockieren und die Schmierwirkung mindern.

  • Automatische Zentralschmierung
    System zur bedarfsgerechten Versorgung mehrerer Schmierstellen mit Schmierfett oder -öl über ein zentrales System. Reduziert Wartungsaufwand und erhöht die Lebensdauer von Maschinen.


D

  • Dosierverteiler
    Verteiler, der definierte Schmierstoffmengen an mehrere Schmierstellen abgibt – je nach Systemtyp progressiv, parallel oder sequenziell.


F

  • Festschmierstoff
    Feste Schmierstoffe (z. B. Graphit, PTFE), die Reibung selbst bei extremen Bedingungen verringern – häufig als Additive in Hochleistungsfetten.

  • Förderaggregat / Pumpe
    Zentrale Komponente im Schmiersystem, die den Schmierstoff unter Druck setzt und ihn an die Verteiler liefert. Je nach Anwendung elektrisch, pneumatisch oder mechanisch betrieben.


G

  • Grundöl (Basisöl)
    Der Ölanteil eines Schmierfetts, der die eigentliche Schmierwirkung übernimmt. Kann mineralisch, synthetisch oder pflanzlich sein.


K

  • Konsistenz
    Maß für die „Weichheit“ eines Schmierfetts, ausgedrückt durch die NLGI-Klasse (000 = flüssig bis 6 = fest wie Wachs). Wichtig für Pump- und Fließverhalten.


L

  • Langzeitfett
    Speziell formuliertes Schmierfett mit hoher Oxidationsstabilität und Additiven für sehr lange Einsatzzeiten – wichtig in schwer zugänglichen oder wartungsarmen Anlagen.


N

  • NLGI-Klassen (National Lubricating Grease Institute)
    Klassifizierung der Konsistenz von Schmierfetten – entscheidend für die Förderbarkeit in Zentralschmiersystemen.

    NLGI-KlasseKonsistenzWalkpenetration (0.1mm)*Typische Anwendungen
    000Sehr flüssig445 – 475Getriebe, niedrige Temperaturen
    00Flüssig400 - 430Getriebe, offene Zahnräder
    0Halbflüssig355 - 385Wälzlager mit niedriger Drehzahl, Linearführungen
    1Sehr weich310 - 340Wälz- und Gleitlager, Fahrwerkslagerungen, Spindeln
    2Weich265 - 295Universalfett für Wälzlager, Elektromotoren, Förderanlagen
    3Halbfest220 - 250Hochbelastete Lager, Hochgeschwindigkeitslager, Kugellager
    4Fest175 - 205Spezialanwendungen, hohe Temperatur- und Druckbelastung
    5Sehr fest130 - 160Schwerlastanwendungen, Spezialmaschinen
    6Extrem fest85 - 115Sehr spezielle Anwendungen, extreme Umweltbedingungen



 

 

 

 

 

 

 


Ö

  • Öl-Luft-Schmierung
    Schmierverfahren, bei dem ein feiner Ölnebel durch Druckluft erzeugt und gezielt zur Schmierstelle transportiert wird. Besonders geeignet für Hochgeschwindigkeitslager oder Werkzeugspindeln.


P

  • Progressivverteiler
    Verteiler, der über eine festgelegte Kolbenabfolge mehrere Schmierstellen nacheinander mit definierten Mengen versorgt. Ideal für kontinuierliche Überwachung und Diagnose.

  • PDI-System (Parallel Dosiert Intermittierend)
    Klassisches Schmiersystem mit Druckimpuls-gesteuerten Einzeldosierern. Besonders wartungsarm und kosteneffizient bei konstanter Viskosität.


R

  • Rückdruckventil
    Sorgt dafür, dass der Schmierstoff nach dem Abschalten der Pumpe nicht unkontrolliert zurückfließt – wichtig für die Systemstabilität.


S

  • Stick-Slip-Effekt
    Ruckartiges Bewegungsverhalten durch wechselseitiges Haften und Gleiten bei unzureichender Schmierung. Führt zu Vibrationen und erhöhtem Verschleiß.

  • Schmierfett
    Schmierstoff mit fester bis halbfester Konsistenz, bestehend aus Grundöl, Verdicker (z. B. Lithiumseife) und Additiven. Besonders geeignet für Lager, Gleitführungen und offene Getriebe.

  • Schmieröl
    Flüssiger Schmierstoff, besonders bei Anwendungen mit Kühlanforderung oder hohem Durchflussbedarf.

  • Schmierintervall
    Zeit oder Wegstrecke zwischen zwei Schmierimpulsen. Bei automatischen Systemen exakt einstellbar, abhängig von Belastung und Umgebungseinflüssen.


T

  • Tropfpunkt
    Temperatur, bei der das Schmierfett von halbfest in flüssig übergeht. Gibt Aufschluss über die Temperaturgrenze der Anwendung.


V

  • Verdicker
    Substanz, die das Öl im Schmierfett bindet (z. B. Lithium, Calcium, Polyharnstoff). Beeinflusst Temperaturverhalten, Wasserbeständigkeit und Kompatibilität.

  • Vier-Kugel-Test
    Standardisiertes Verfahren zur Bestimmung der Verschleißfestigkeit eines Schmierfetts. Drei feststehende Kugeln werden durch eine vierte rotierende Kugel unter Last belastet – wichtig für die Qualitätseinstufung.
  • Viskosität
    Widerstand eines Schmierstoffs gegen Fließen. Niedrige Viskosität = dünnflüssig, hohe = dickflüssig. Entscheidende Eigenschaft für die Förderung und Schmierwirkung.


W

  • Walk-Penetration
    Die Walkpenetration gibt an, wie tief ein standardisierter Kegel unter einer definierten Last in das Fett eindringt (in Zehntelmillimetern). Je höher der Wert, desto weicher das Fett.

  • Wälzlager-Schmierung
    Anwendung von Schmierstoffen (meist Fett) zur Reduktion von Reibung in Kugel- oder Rollenlagern. Fett bietet Vorteile durch längere Standzeiten und einfachere Abdichtung.
  • Wasserbeständigkeit
    Fähigkeit eines Schmierfetts, seine Struktur und Schmierwirkung auch bei Kontakt mit Wasser zu erhalten – entscheidend für Outdoor- oder Nassbereiche.


Z

  • Zentralschmieranlage
    Gesamtsystem zur automatisierten Schmierung mehrerer Punkte mit Fett oder Öl, bestehend aus Pumpe, Leitungen, Verteilern und Steuerung.